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auf der Titelseite der Neuen
Presse vom 27. 2. 02: Versetzt Streitschrift eines Lehrers sorgt für Unruhe an der IGS Linden Dann unter "Region Hannover": IGS-Lehrer muss nach Streit über Kinderoper
die Schule wechseln Die Streitschrift eines
Lehrers zum Text der Kinderoper Brundibár sorgt an
der IGS Linden für Unruhe. Der Verfasser wurde an die IGS Langenhagen
"abgeordnet", Schüler sehen dadurch die Meinungsfreiheit bedroht
und fordern seine Rückkehr. VON RÜDIGER KNORR HANNOVER
Es war ein eindrucksvolles, erschütterndes Theaterprojekt, das den Zuschauern
unter die Haut ging: Sechsmal führten Ende Januar Schulkinder der Musikklasse
6c der IGS Linden in der Marktkirche die tschechische Kinderoper Brundibár
auf, die in der Zeit der Nazibarbarei für Kinder im KZ-Ghetto Theresienstadt
zum Sinnbild der Hoffnung und des Uberlebenswillens wurde (siehe Info
unten). ________________________________________ Pastorin empört
______________________________ Der Lehrer verfasst eine
provokante Streitschrift mit dem Titel "Jugendgefährdend: die Kinieroper
Brundibár gehört ins Museum und nicht auf die Bühne" Er legt das
Pamphlet ("ein mit Schmerzen verbundener, aber notwendiger Durchleuchtungsversuch")
in die Schulfächer der Kollegen, hängt es an wei Stellen schulöffentlich
aus. Bei den Initiatoren und Mitarbeitern des Opernprojekts (Schirmherrschaft: Landesbischöfin Margot Käßmann und Ministerpräsident
Sigmar Gabriel) stoßen Inhalt und vor allem das Vorgehen des Lehrers auf
heftige Empörung. Die Schulpastorin und Projektleiterin Susanne Sander
empfindet Asbecks Analyse-Versuch "als verunglimpfend und beleidigend"
und informiert neben den Schirmherren die Kooperationspartner des Projekts:
Schulpfarramt, Theaterpädagogisches Zentrum, Evangelische Erwachsenenbildung
und Marktkirchen-Gemeinde. ______________________________ Rückkehr gefordert ______________________________ INFO Die Kinderoper Brundibár wurde 1938 vom Prage Komponisten Hans Krása komponiert. Krása, 1899 in Prag geboren, wird am 10. August 1942 von den Nazis ins Lagergetto Theresienstadt deportiert und wirkt dort als Leiter der Musiksektion. Am 23. September 1943 führt er im Lager mit Kindern Brundibár zum ersten Mal auf, bis zum Herbst 1944 folgen rund 50 Aufführungen. Am 16. Oktober 1944 wird der Komponist nach Auschwitz transportiert und zwei Tage später in der Gaskammer ermordet. In der Oper geht es um die g Kinder Aninka
und Pepicek, die für ihre kranke Mutter Milch brauchen, aber kein Geld
dafür haben. Wie der Leierkastenmann Brundibár wollen sie auf dem Markt
durch Singen das Geld für die Milch verdienen.Brundibár will sein Revier
für sich behalten, doch mit Hilfe anderer Schulkinder, Hunden, Spatzen
und einer Katze gelingt es, Brundibár zu übertrumpfen.
-orr
Es folgen noch drei weitere Artikel sowie Leserbriefe: vgl. "Chronologie": links anklicken! |
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