Homepage von Hans Asbeck
"Brundibár" und später mehr
Dr. Hans Asbeck
Beethovenstr. 8 links
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Hallo, willkommen - eigentlich will ich auf meiner Homepage wissenschaftliche und literarische Projekte vorantreiben, mit meinen Schülern und anderen Menschen kommunizieren..., doch zunächst wird es nur "Brundibár"-Seiten geben:
diese Sache hält mich seit Februar 2002 in Atem und ist noch lange nicht ausgefochten. Vielleicht gelingt es, das Internet für eine dringend notwendige Aufklärungsarbeit zu nutzen, die in provinzieller Enge auf Grenzen, ja Verbot und Unterdrückung
gestoßen ist; im Meer der Simplifikationen, der tabugeschützten Klischees, der zynischen Machtpolitik und des Konformismus eine kleine Insel aufzuschütten, auf der sich ein Symposion freier Geister ereignen kann.
Die von Kindern im Konzentrationslager aufgeführte Oper "Brundibár", ein Heiligtum des internationalen Gedenkwesens, ist etwas anderes als das, zu dem sie wohlmeinend gemacht wird (von großen Opernhäusern, zahllosen Schultheatern, bei Gedenkfeiern, auf Völkerverständigungstourneen, in der veröffentlichten Meinung und wissenschaftlichen Literatur, auf einigen 3000 Websites): zu einem Werk, das vom Widerstand gegen totalitäre Gewalt handelt. Nein, "Brundibár" verherrlicht selbst die Gewalt, wenn auch "nur" die einer Kindermeute an einem hilflosen Außenseiter. Keineswegs einfach "jüdischen" Ursprungs und vor der Nazi-Okkupation von Angehörigen der deutschen Volksgruppe in Prag verfasst, atmet sie in der Luft Liegendes, völkischen Zeitgeist der Jahre zwischen den Weltkriegen, der aggressivem Wir-Gefühl günstig und für das Recht der Anderen eine Katastrophe war. Nicht umsonst haben die Nazis sie gemocht und für ihre Propaganda benutzt.
Dies wird auf der Seite "Brundibár" nachgewiesen, erklärt und in den Konsequenzen bedacht. Dieser Essay ist von erwiesener Brisanz und, wie bittere erste Erfahrungen zeigen, für an Brundibár"-Projekten Beteiligte eine Kröte, die schwer zu schlucken ist. Die Würde des kostbaren historischen Ereignisses - dass ein Werk der Kunst den Verlorenen Lebensmut machte und sie "widerstehen" ließ - tangiert er indessen nicht wirklich.
Das Problem sind die naiv und unwillentlich jenen Zeitgeist reproduzierenden, Nährboden des Faschismus wiederbelebenden, gestrige Erziehungsziele lancierenden Aufführungen und die üblichen Festreden im Rahmenprogramm, die kindliches Jagdmachen auf eine Randexistenz mit den höchstmöglichen Weihen versehen und dabei auf tiefste Beeindruckung setzen: Ihr jungen Menschen von heute, eifert den vor der Gaskammer stehenden jüdischen Kindern nach, die aus solchem Gemeinschaftserleben ihre Stärke zogen!
Dass man in Deutschland heute selber zum gejagten und abgewürgten Brundibár werden kann, wenn man solches kritisiert und dabei guten Menschen in die Quere kommt, zeigt die Seite "Brundibár 2002". Hier wird nicht der lokale Kleinkrieg fortgesetzt, in dem ein Diskurs abgewürgt wurde, meine Abiturienten ihren Lehrer verloren und eine deprimierende politische Erfahrung machten (und zu dem der Niedersächsische Landtag noch ein Wort zu sprechen hat), sondern es werden Materialien
angeboten, die dem, der sie untersuchen möchte, Exemplarisches erschließen: wie es in Deutschland schon wieder zu so etwas gekommen ist, gar in einer den Traditionen von 1968 verpflichteten Institution, gar unter den Augen des Ministerpräsidenten, gar im Gravitationsfeld der lutherischen Landeskirche.
Um weiteren Repressalien zu entgehen, muss ich das Material aussieben, verschlüsseln, verfremden. Wer jedoch diesen Fall, aus dem sich wahrhaft ein "Lehrstück" gewinnen lässt, wissenschaftlich oder publizistisch seriös untersuchen will, kann auf meine Hilfe rechnen und auch Dokumente einsehen, die hier nicht oder nicht im Klartext erscheinen können.

Hans Asbeck

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