Hallo, willkommen - eigentlich will ich
auf meiner Homepage wissenschaftliche und literarische
Projekte vorantreiben, mit meinen Schülern und anderen
Menschen kommunizieren..., doch zunächst wird es nur
"Brundibár"-Seiten geben: diese Sache hält mich seit
Februar 2002 in Atem und ist noch lange nicht ausgefochten.
Vielleicht gelingt es, das Internet für eine dringend
notwendige Aufklärungsarbeit zu nutzen, die in provinzieller
Enge auf Grenzen, ja Verbot und Unterdrückung gestoßen ist; im Meer der Simplifikationen, der
tabugeschützten Klischees, der zynischen Machtpolitik und des
Konformismus eine kleine Insel aufzuschütten, auf der sich ein
Symposion freier Geister ereignen kann. Die von Kindern im
Konzentrationslager aufgeführte Oper "Brundibár", ein
Heiligtum des internationalen Gedenkwesens, ist etwas anderes
als das, zu dem sie wohlmeinend gemacht wird (von großen
Opernhäusern, zahllosen Schultheatern, bei Gedenkfeiern, auf
Völkerverständigungstourneen, in der veröffentlichten Meinung
und wissenschaftlichen Literatur, auf einigen 3000 Websites):
zu einem Werk, das vom Widerstand gegen totalitäre Gewalt
handelt. Nein, "Brundibár" verherrlicht selbst die Gewalt,
wenn auch "nur" die einer Kindermeute an einem hilflosen
Außenseiter. Keineswegs einfach "jüdischen" Ursprungs und vor
der Nazi-Okkupation von Angehörigen der deutschen Volksgruppe
in Prag verfasst, atmet sie in der Luft Liegendes, völkischen
Zeitgeist der Jahre zwischen den Weltkriegen, der aggressivem
Wir-Gefühl günstig und für das Recht der Anderen eine
Katastrophe war. Nicht umsonst haben die Nazis sie gemocht und
für ihre Propaganda benutzt. Dies wird auf der Seite
"Brundibár" nachgewiesen, erklärt und in den Konsequenzen
bedacht. Dieser Essay ist von erwiesener Brisanz und, wie
bittere erste Erfahrungen zeigen, für an Brundibár"-Projekten
Beteiligte eine Kröte, die schwer zu schlucken ist. Die Würde
des kostbaren historischen Ereignisses - dass ein Werk der
Kunst den Verlorenen Lebensmut machte und sie "widerstehen"
ließ - tangiert er indessen nicht wirklich. Das Problem
sind die naiv und unwillentlich jenen Zeitgeist
reproduzierenden, Nährboden des Faschismus wiederbelebenden,
gestrige Erziehungsziele lancierenden Aufführungen und die
üblichen Festreden im Rahmenprogramm, die kindliches
Jagdmachen auf eine Randexistenz mit den höchstmöglichen
Weihen versehen und dabei auf tiefste Beeindruckung setzen:
Ihr jungen Menschen von heute, eifert den vor der Gaskammer
stehenden jüdischen Kindern nach, die aus solchem
Gemeinschaftserleben ihre Stärke zogen! Dass man in
Deutschland heute selber zum gejagten und abgewürgten
Brundibár werden kann, wenn man solches kritisiert und dabei
guten Menschen in die Quere kommt, zeigt die Seite "Brundibár
2002". Hier wird nicht der lokale Kleinkrieg fortgesetzt, in
dem ein Diskurs abgewürgt wurde, meine Abiturienten ihren
Lehrer verloren und eine deprimierende politische Erfahrung
machten (und zu dem der Niedersächsische Landtag noch ein Wort
zu sprechen hat), sondern es werden Materialien angeboten,
die dem, der sie untersuchen möchte, Exemplarisches
erschließen: wie es in Deutschland schon wieder zu so etwas
gekommen ist, gar in einer den Traditionen von 1968
verpflichteten Institution, gar unter den Augen des
Ministerpräsidenten, gar im Gravitationsfeld der lutherischen
Landeskirche. Um weiteren Repressalien zu entgehen, muss
ich das Material aussieben, verschlüsseln, verfremden. Wer
jedoch diesen Fall, aus dem sich wahrhaft ein "Lehrstück"
gewinnen lässt, wissenschaftlich oder publizistisch seriös
untersuchen will, kann auf meine Hilfe rechnen und auch
Dokumente einsehen, die hier nicht oder nicht im Klartext
erscheinen können.
Hans Asbeck
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